SHK-Markt

Digitalisierung und Handwerk – geht das gut?

Donnerstag, 15.10.2020

Wie wird die Zukunft im Handwerk aussehen? Ein Experte dafür ist Hans Peter Wollseifer, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

Ein Mann sitzt einer Frau an einem Schreibtisch gegeüber.
Quelle: Boris Trenkel
Hans-Peter Wollseifer

Bereits jetzt steht für den ZDH-Präsidenten fest: Ohne digitale Technik wird in Zukunft kein Gewerk mehr auskommen. Weder bei den Arbeitsgeräten, noch bei den Prozessen und geschweige denn bei der Art des Zusammenarbeitens. Diese werde enger! Denn dank digitaler Hilfsmittel, aber auch durch gemeinsam genutzte Arbeitsorte werden Handwerker zukünftig noch stärker gewerkeübergreifend zusammenarbeiten, ist sich Wollseifer sicher.

Und das alles zugunsten der Effizienz: Prozesse auf der Baustelle lassen sich dank digitaler Technik optimal miteinander verzahnen, digital gesteuerte Maschinen steigern die Auslastung und entsprechende Software helfe, betriebliche Abläufe besser abzubilden und zu steuern.

Wollseifer ist davon überzeugt, dass durch den Einsatz digitalbasierter Technologien, Prozesse effizienter gestaltet, neue Geschäftsmodelle entwickelt und neue Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Das ermögliche bessere und ganzheitliche Lösungen im Sinne der Kunden und berge viele Chancen für Neukundengewinnung und neue Dienstleistungen, auch über die eigene Region hinaus: Ein Elektroniker installiert heute nicht nur ein Smart-Home- oder Gebäude-System, sondern kann es auf Wunsch auch fernwarten oder -steuern.

Ein weiterer Trend: Nachhaltigkeit!

Nachhaltigkeit liege in der DNA des Handwerks. Handwerker trügen etwa bei der Fertigung mit ihrem hohen Anspruch an Qualitätsarbeit dazu bei, dass Produkte länger halten. Das werde auch durch Ausbessern und Reparieren gewährleistet. Insofern setze kein anderer Wirtschaftsbereich so stark auf Nachhaltigkeit wie das Handwerk.

Wollseifer: "Wir sind Mitgestalter und Möglichmacher von Zukunftsprojekten: Wir sorgen für smarte und energieeffiziente Häuser. Wir bauen die analoge und digitale Infrastruktur. Wir schaffen Wohnraum. Wir projektieren und bauen bei Vorhaben der Energiewende. Wir arbeiten etwa im Modellbau mit lernenden Assistenzrobotern zusammen. Egal, wohin man schaut, wird Tradition mit Innovation verbunden und fortlaufend werden neue Lösungen entwickelt, um immer wieder sich verändernde Kundenwünsche zu erfüllen. Das Handwerk ist überall ein starker Partner. Wir wissen eben, was wir tun!"

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