Der Einbau und die Inbetriebnahme sind durch qualifizierte Fachbetriebe mit geschultem Personal auszuführen. Dabei sind Besonderheiten bei Hanglagen und Böschungen sowie Abstände zu Gebäuden und Baumbestand zu beachten. Bei auftretendem Grund- oder Schichtenwasser oder wasserundurchlässigen Lehmböden ist für eine ausreichende Ableitung des anfallenden Wassers mittels einer Drainage zu sorgen. Die Behälter dürfen maximal bis zur halben Behälterhöhe (ohne Schacht) in das Grundwasser eingebaut werden.
Wartung und Pflege
Für einen einwandfreien und langjährigen Betrieb einer Regenwassernutzungsanlage – und damit einem hohen Regenwasserertrag – ist eine regelmäßige Reinigung der Filter ausschlaggebend. Zudem sollte der Zustand der Dachrinnen, Fallrohre, Verteilleitungen, Entnahmearmaturen und Anschlüsse jährlich auf Dichtheit und Zustand überprüft werden. Im Abstand von fünf bis zehn Jahren ist eine Tankreinigung ratsam.
Ausgleich für Niederschlagswassergebühren
Aufgrund von Bodenversiegelungen kann sich das Grundwasser vielerorts nicht ausreichend regenerieren. Gebäude, Straßen und Parkplätze verhindern das Eindringen des Regenwassers in die Erde – so ist eine Regenwassernutzungsanlage ein aktiver Beitrag zum Schutz der wertvollen Ressource Wasser. Unversiegelte Flächen sind etwa Rasen oder Kies, zu den versiegelten Flächen zählen undurchlässige Flächen wie Dächer oder Straßenasphalt.
Hausbesitzer bezahlen eine Niederschlagswassergebühr für den Regen, der auf versiegelte Flächen ihres Grundstücks fällt und ins Abwassersystem fließt. Sie ist Teil der Abwassergebührenberechnung. Je größer die versiegelte Fläche, desto höher ist die Gebühr. Viele Gemeinden in Deutschland berücksichtigen bei der Berechnung der Niederschlagswassergebühren den Einsatz einer Regenwassernutzungsanlage. Die Gebührenordnungen sind regional unterschiedlich – Hauseigentümer können sich beim örtlichen Bau- oder Umweltamt erkundigen, was für ihren Anwendungsfall gültig ist.
Versickerungssysteme und Retention
Optimalerweise wird Niederschlagswasser an Ort und Stelle dem Wasserkreislauf zugeführt. Dafür eignet sich die Kombination von Regenwassernutzungsanlagen mit Versickerungssystemen, indem das Wasser aus dem Überlauf des Regenwasserspeichers in eine Versickerung geleitet wird. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das Grundwasser und den natürlichen Wasserhaushalt aus, sondern entlastet Kanalnetze, drosselt den Ablauf, schützt vor Hochwasser und Überschwemmungen. Zudem sparen Grundstücksbesitzer die Gebühren für die Regenwassereinleitung in öffentliche Kanalnetze.
Neben Versickerungssystemen bieten Hersteller wie Roth für die Regenwasserrückhaltung sogenannte Retentionstanks für die Entlastung von Kanälen. Sie sind mit einer schwimmenden Abflussdrossel und flexibel einstellbaren Drosselmengen ausgestattet. So gewährleisten sie eine Abgabe von 0,07 bis 0,5 Liter Regen pro Sekunde an den Kanal. Standardmäßig sind Retentionstanks mit 100 oder 50 Prozent Retentionsvolumen lieferbar, sodass sie ganz oder teilweise für die Regenwasserrückhaltung nutzbar sind und damit eine Kombination mit Regenwassernutzung darstellen können. Sonderanfertigungen sind auf Anfrage möglich.
Das Retentionsvolumen definiert die Menge an Wasser, die durch den Behälter gepuffert und dann kontrolliert mit verzögertem Ablauf an das Kanalnetz abgegeben wird. Versickerungs- und Retentionssysteme leisten einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz und eignen sich zudem zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Kanalnetzen.