Sanitär

Nutzen, was vom Himmel kommt

Freitag, 23.07.2021

Als Faustregel gilt: Je 1.000 Liter Speichervolumen werden etwa 15 Quadratmeter angeschlossene Dachfläche benötigt. Für die reine Gartennutzung sollten je 100 Quadratmeter Gartenfläche ein Kubikmeter Speichervolumen eingeplant werden. Für die haustechnische Nutzung werden pro im Haushalt lebende Person rund 1,5 Kubikmeter Speichervolumen veranschlagt. Zur Ermittlung der regionalen Niederschlagsmengen in Deutschland eignen sich Karten des Deutschen Wetterdienstes. Sie geben Jahresmittelwerte der Niederschläge in Liter pro Quadratmeter an.

Die Planung, Ausführung, Betrieb und Wartung von Regenwassernutzungsanlagen erfolgen nach anerkannten Regeln der Technik. Diese sind in der DIN 1989-1 geregelt. Die Norm empfiehlt in Kapitel 16: "Die optimale Größe des Nutzvolumens von Regenwasserspeichern sollte in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Regenwasserertrag und Betriebswasserbedarf stehen. Eine Optimierung des Nutzvolumens ist unter quantitativen und wirtschaftlichen Aspekten durchzuführen."

Komponenten einer Regenwassernutzungsanlage

Neben dem Speicher als Herzstück einer beispielsweise unterirdisch eingebrachten Regenwasseranlage zählen zu den weiteren Komponenten eine begehbare oder Pkw-befahrbare Tankabdeckung, Filter, ein Zulaufanschluss, eine automatische Trinkwassernachspeisung mit integrierter Füllstandsmessung, ein Überlaufsiphon zur Ableitung überschüssigen Wassers in die Kanalisation sowie eine schwimmende Entnahme. Sie befindet sich in der Nähe der Wasseroberfläche – dort ist die Wasserqualität am besten. Die benötigten Komponenten variieren je nachdem, welche Installationsmethode – ober- und unterirdisch – zum Einsatz kommt und zudem nach der Art der Nutzung.

Komplette Regenwassersysteme aus einer Hand

Hersteller wie etwa die Roth Werke aus Dautphetal bieten komplette Paketlösungen zum Erdeinbau oder zur oberirdischen Aufstellung. Neben Regenwassernutzungsanlagen für Wohngebäude gibt es Industriespeicheranlagen für die gewerbliche Nutzung, etwa für Gärtnereien oder Waschanlagen.

Regenwassernutzungsanlage für die Bevorratung von Wasser für den Garten.
Quelle: Roth Werke
Das Gartenpaket eignet sich für die Bevorratung von Wasser für den Garten. Eine Erweiterung mit mehreren Behältern ist möglich.

Kern der Regenwasseranlage ist der Speicher. Für den Erdeinbau gibt es von Roth die Flachspeicher "Twinbloc" in den Größen 1.500, 3.500 und 5.000 Liter. Sie bestehen aus Polyethylen mit hoher Dichte (PE-HD). Der zum Lieferumfang gehörende Domschacht wird bei Auslieferung in den Behälter geschoben und der jeweiligen Einbautiefe flexibel angepasst. Die Verbindung mehrerer Behälter ist mit Verbindungssets möglich. Der Flachspeicher ist erdstabil und Pkw-befahrbar.

Vorteile von Behältern mit zwei Zylindern

Behälterformen mit zwei Zylindern mit kleineren Durchmessern sind stabiler und widerstandsfähiger als eine Kammer mit großem Durchmesser. Durch die flache Bauform kommt ein Behälter beim Erdeinbau mit rund 40 Prozent weniger Erdaushub aus. So kann er auch bei hohem Grundwasserstand zum Einsatz kommen. Ein weiterer Vorteil der Behälterform ist die Stabilität: Der verwendete Kunststoff verfügt über hohe Schlagfestigkeit, mechanische Belastbarkeit, absolut glatte Innenwände und kann vollständig durchgefärbt werden. So entsteht Lichtundurchlässigkeit und Algenbildung wird verhindert. Auf die Behälter zum Erdeinbau und zur oberirdischen Aufstellung gibt Roth 20 Jahre Garantie (ausgenommen sind Zubehörteile). Im Programm sind verschiedene Haustechnik- und Gartenpakete, Versickerungs- und Behandlungssysteme, Retentionstanks, Haus- und Industriespeicher sowie Trinkwasserspeicher. Ein weiteres Sortiment des Herstellers sind Kleinkläranlagen und Sammelgruben.

Flachspeicher
Quelle: Roth Werke
Der Flachspeicher "Twinbloc" ist aus einem Stück gefertigt und kommt daher ohne Schweiß-, Schraub- oder Klemmverbindungen aus. Die flache Bauform kommt beim Erdeinbau im Verhältnis zu einem Einkammerbehälter mit rund 40 Prozent weniger Erdaushub aus.

Einbau und Inbetriebnahme

Regenwassernutzungsanlagen sind in Deutschland nicht genehmigungspflichtig. Sie sind zusätzlich zur Trinkwasserversorgung eigenständige Systeme. Die Errichtung und der Betrieb einer sogenannten Nichttrinkwasseranlage, die über die Gartenbewässerung hinaus geht, muss jedoch dem Gesundheitsamt schriftlich angezeigt werden. Dies sieht die Trinkwasserverordnung nach § 13 (4) vor.

Weiterführende Informationen: https://www.roth-umwelttechnik.com/de/

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