Heizung

Aufgehorcht!

Montag, 28.11.2022

Schall ist Schall? Von wegen!

Eine wichtige Abgrenzung: Schalldruck und Schallleistung

Klar sind Luft/Wasser-Wärmepumpen derzeit die "Stars" unter den Wärmepumpen. Sie haben allerdings ein unbestreitbares technisches Merkmal, das bei Planungen sorgfältig berücksichtigt werden muss: ihre Schallentwicklung. Gemessen werden die Schallemissionen einheitlich in der Einheit Dezibel (dB). Uneinheitlich stellen sie sich jedoch in den technischen Hersteller-Unterlagen dar. Mal ist von Schalldruck-, mal von Schallleistungspegel die Rede. Zwar gilt der Schallleistungspegel gemeinhin als das Maß der Dinge. Doch wird oft auch noch der Schalldruckpegel aufgeführt. Also: Was ist was? Der Schalldruck ist die lokal gemessene Größe der Geräuschentwicklung an einem bestimmten Ort. Er ist abhängig von der Entfernung, dem Aufstellort und der Umgebung. In der Regel nimmt der Schalldruck mit der Entfernung von der Schallquelle durch die zunehmende beschallte Fläche und durch schallabsorbierende Flächen ab. Er ist daher ungeeignet, um akustische Eigenschaften eines Gerätes zu beschreiben, da er erst aus dem Wechselspiel von Gerät und Aufstellungsort sowie der Position des Hörenden resultiert.

Die Schallleistung ist definiert als die von der Schallquelle abgegebene gesamte Leistung des Schalls, unabhängig von der Entfernung, dem Aufstellungsort und der Umgebung. Diese raum- und richtungsunabhängige Leistung ist notwendig zur Erzeugung von Schalldruckwellen. In der Praxis wird häufig der Schalldruck eines Gerätes in Kombination mit mehr oder weniger gut spezifizierten Raum- und Aufstellungsbedingungen genannt. Wenn das Gerät also später tatsächlich unter genau diesen Bedingungen genutzt wird, kann diese Angabe helfen. In allen anderen Fällen müssen die Schalldruckangaben aufwendig auf die konkreten Bedingungen umgerechnet werden. Und dabei besteht natürlich die Gefahr, dass Schalldrücke unterschiedlicher Geräte, denen ungleiche Bedingungen zugrunde liegen, direkt verglichen werden und daraus wiederum falsche Schlussfolgerungen resultieren. Erschwerend hinzu kommt noch, dass die Angaben der Schalldruckpegel bei den Herstellern von Wärmepumpen oftmals auf unterschiedlichen Berechnungsverfahren basieren. Dazu werden die Angaben teilweise mit, teilweise ohne Reflexion des entstehenden Schalls angegeben. Es empfiehlt sich daher, besser die Schallleistungsangaben für Vergleiche unterschiedlicher Geräte zu betrachten.

Was noch dazu kommt: Die "empfundene Lästigkeit von Geräuschen"

Objektive Werte und Vergleichszahlen sind gut und wichtig. Aber nicht alles. Denn was diese Angaben nicht erfassen, sind die als störend empfundenen Einzeltöne. So kann es vorkommen, dass zwei Geräusche zwar im Hinblick auf den bewerteten Schallleistungs-Summenpegel identisch sind, aber dennoch klar hörbare unterschiedliche Geräuschspektren aufweisen. Insbesondere die Frequenzen tiefer Brumm- und schriller Pfeiftöne werden oft als besonders störend empfunden und können zu Beschwerden von Nutzern oder Nachbarn führen. Umso besser, dass es bereits Hersteller gibt, die ihre Produkte gleich in der Entwicklung auf eine möglichst niedrige Schallemission und eine "angenehme Akustik" hin messen und optimieren. Dabei werden als unangenehm empfundene Frequenzen, die aus dem gesamten Akustikspektrum herausragen, gezielt eliminiert.

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