Heizung

Aufgehorcht!

Bestens aufgestellt für gute Nachbarschaft

Montag, 28.11.2022

Von Fundament bis Schallschutz – alle Achtung bei der Planung von außen aufgestellten Luft-Wärmepumpen.

Was nützt aller Einsatz für die Umwelt und die tollste Luft/Wasser-Wärmepumpe, wenn sie für Unruhe und Ärger in den Nachbarschaftsbeziehungen sorgt? Bei der Planung einer Wärmepumpe mit Außengerät sollten daher neben Kriterien wie Tragfähigkeit des Bodens, Fundament, Kondensatableitung oder Optik vor allem auch die möglichen Schallemissionen berücksichtigt werden.

Bei der Außen-Aufstellung von Wärmepumpen ist auf entsprechenden Schallschutz zu achten.
Quelle: Vaillant
Um die Schallemissionen des Außengerätes von vornherein möglichst gering zu halten, gilt es, bestimmte Aufstellungs-Kriterien zu beachten.

Gute Basis

Zunächst braucht die Außeneinheit ein ausreichend tragfähiges, frostsicheres und waagerechtes Fundament, wie z. B. eine Betonplatte, einen Stahl-T-Träger oder Erhöhungssockel bzw. Wandhalter. Auch ein Leerrohr für den Kondensatablauf sollte eingeplant werden. Denn tatsächlich können an einem Sommertag mit hoher Luftfeuchtigkeit bis zu 20 Liter Kondensat pro Stunde am Verdampfer anfallen. Auch im Winter ist eine sichere Kondensatableitung wichtig (Stichwort: Abtaubetrieb), um z. B. die Bildung von Eisflächen zu vermeiden.

Laub, Schnee, Wind und Wetter …

Die Geräteausblasseite darf nicht zum Gebäude positioniert werden. Um "Verstopfungen" zu vermeiden, sollte die Außeneinheit auch nicht unter Laubbäumen aufgestellt werden, ebenso sollten mögliche Schneeverwehungen vermieden werden. Auch Aufstellungsorte, an denen starke Winde auf den Luftauslass der Außeneinheit einwirken, sind denkbar ungünstig. Sie sollte stattdessen möglichst quer zur Hauptwindrichtung aufgestellt werden.

Bestens verbunden

Auch die unterirdische Verlegung der hydraulischen und elektrischen Leitungen zwischen Innen- und Außengerät muss bei der Planung genau betrachtet werden. Müssen die Leitungen besonders gedämmt sein? Hier spielt das Medium, das verwendet wird, eine Rolle. Das mögliche Risiko eines Sachschadens durch Erdhebungen aufgrund gefrorenen Erdreichs sollte natürlich ebenfalls geprüft und ausgeschaltet werden.

Was klappert denn da?

Generell wird der Schall bei Luft/Wasser-Wärmepumpen durch zwei Komponenten erzeugt: den Verdichter und den Ventilator. Gleichzeitig können beide Bauteile auch im Gehäuse zu Schwingungen oder Klappergeräuschen führen. Dies hängt vor allem vom Aufbau und der Struktur des Gehäuses ab. Dass dünnste, einfache Bleche, die mit wenigen Schrauben befestigt sind, schnell in Schwingung geraten, erklärt sich von selbst. Abgesehen von Bauweise und Materialverarbeitung gibt es natürlich auch "feste physikalische Größen" wie Schalldruck und Schallleistung, auf die wir später noch genauer eingehen werden.

Kein Stress mit den Nachbarn

In jedem Fall sollte vermieden werden, dass das Ausblasen der Luft unmittelbar zum Nachbargebäude hin erfolgt. Außengeräte von Luft/Wasser-Wärmepumpen sollten natürlich idealerweise nicht in direkter Nähe zu schall-sensiblen Räumen wie Schlaf- oder Wohnzimmer installiert werden. Der maßgebliche Schallemissionsort befindet sich übrigens jeweils einen halben Meter vor der Mitte des geöffneten Fensters des vom Geräusch am stärksten betroffenen Raumes. Darüber hinaus ist insbesondere auf Schallreflexionen zu achten, wie sie sich beispielsweise bei ungünstigen Bodenflächen wie Beton-, Pflaster- oder Asphaltflächen ergeben. Auch direkt benachbarte senkrechte Flächen erhöhen den Schalldruckpegel stark. Durch bewachsene Oberflächen wie Rasen oder Buschflächen hingegen kann der Schalldruckpegel deutlich verringert werden. Auch durch bauliche Hindernisse wie Zäune, Mauern oder Palisaden lässt sich die direkte Schallausbreitung verringern.

Aufstellung im Innenraum

Innerhalb des Gebäudes kann sich Schall durch Körperschallübertragung über Boden und Wände sowie die umgebende Luft ausbreiten. Daher sollten Wärmepumpen möglichst gut vom Baukörper entkoppelt werden. Auf Leichtbauböden oder einer Holzdecke sollten sie besser nicht zur Aufstellung kommen, auch herkömmliche Kesselpodeste sind aufgrund ihrer Resonanzwirkung ungeeignet. Eine gute Schalldämmung lässt sich mit einer Beton-Fundamentplatte mit unterlegter Gummimatte erreichen. Bei schwimmendem Estrich sollten Estrich und Trittschalldämmung um die Wärmepumpe herum ausgespart werden. In extrem schallharten Räumen, die etwa komplett gefliest sind, kann das Anbringen von schallabsorbierenden Materialien die Schallübertragung verhindern.

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